Finanzplanung in Zeiten von Corona – Jetzt erst recht!

22. April 2020 – Die derzeitige Corona-Pandemie sorgt dafür, dass die Sorgen der Verbraucher zunehmen. Das ist – grob formuliert – das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Kantar Emnid im Auftrag des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv).

Natürlich drehen sich viele dieser Sorgen um Rückerstattungen für ausgefallene Reisen oder Wucherpreise für knappe Güter. Aber es geht auch um die Altersvorsorge. Etwa ein Drittel der Befragten hat die Befürchtung, dass ihre private Vorsorge wegen sinkender Aktienkurse oder niedrigerer Renditen an Wert verliert. Ich denke, dass hier der Mehrwert in einer durchdachten und langfristigen Finanzplanung liegt: 
Denn eine professionelle Unterstützung gibt gerade in Krisenzeiten Halt und Sicherheit.
Den Wert einer solchen langfristigen Planung der Finanzen, wie sie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals für ihre Kunden erstellen, verdeutlicht eine weltweite Umfrage unter den Mandanten von Finanzplanern: Demnach sind diejenigen, die einen schriftlichen Finanzplan haben, fast dreimal so zuversichtlich, ihre finanziellen Ziele zu erreichen wie Verbraucher ohne einen solchen Plan. Mit anderen Worten: Finanzplanung im Sinne einer langfristigen Lebensplanung zahlt sich aus – und zwar gerade auch in
Krisenzeiten.

In den vergangenen Jahren war es gar nicht so schwer, am Kapitalmarkt eine gute Rendite zu erzielen. Wer einen simplen Exchange Traded Fund (ETF) auf den amerikanischen Aktienindex S&P 500 kaufte, der konnte sein Geld seit der Finanzkrise bis Ende vergangenen Jahres mehr als verdreifachen. Aus der Praxis weiß ich, dass sich tatsächlich viele Menschen die Frage gestellt haben, wozu sie eigentlich Finanzberatung brauchen, wenn der Vermögensaufbau und die Altersvorsorge mit einem ETF so einfach ist. Durch die Corona-Krise und den nachfolgenden Einbruch am Kapitalmarkt dürfte vielen Verbrauchern aber vielleicht klar geworden sein, dass für den langfristigen Vermögensaufbau eine professionelle Beratung doch sinnvoll sein kann. Denn manch einer ist vielleicht zu große Risiken eingegangen – in dem Vertrauen darauf, dass die Märkte so weiter klettern wie zuletzt. Wer also sein angelegtes Geld in nächster Zeit braucht – sei es für eine größere Anschaffung oder für den Ruhestand – und nicht wenigstens Teile davon rechtzeitig in sichere Anlagen umgeschichtet hat, der dürfte nun ein Problem haben.

Die Frage, die sich also stellt, lautet: Was bewirkt eine Finanzplanung?
Um den Mehrwert aufzuzeigen, ist es wichtig zu verstehen, wie eine Finanzplanung, die finanzielle Lebensplanung ist, funktioniert. Zuallererst verschafft sie dem Anleger Klarheit über seine finanzielle Lage. Aus der Praxis weiß ich, dass Sparer häufig den Fehler machen, die Elemente ihres Vermögens, also Aktien, Versicherungen und Immobilien, isoliert zu betrachten. Viel wichtiger ist es aber, das Vermögen ganzheitlich zu berücksichtigen und entsprechend zu strukturieren. Ein zentrales Element einer umfassenden Finanzplanung ist zudem die Festlegung der finanziellen Ziele. Es geben unter anderem der Anlagezeitraum und das Anlageziel den Rahmen für die konkrete Umsetzung vor. Dazu kommen die individuelle Risikoneigung und insbesondere die objektive Risikotragfähigkeit. Wie wichtig Letztere ist, lässt sich an der Corona-Pandemie gut aufzeigen. Angenommen jemand ist sehr risikofreudig, braucht das angelegte Geld oder einen erheblichen Teil davon aber schon in einem Jahr. Zum Beispiel, weil der Ruhestand kurz bevorsteht. Kommt es, wie soeben erlebt, zu einem so unerwarteten Crash am Aktienmarkt, dann ist fraglich, ob der Vorsorgesparer diesen Rückgang in so kurzer Zeit vollständig aufholen kann. Deshalb ist es wichtig, auf die objektive Risikotragfähigkeit zu achten. Diese würde bei einem kurzen Anlagehorizont nahelegen, den Anteil risikoreicher Vermögenswerte zu reduzieren und auf stabile Anlagen zu setzen. Wer so gehandelt hätte, an dessen Vermögen wäre dieser Crash vermutlich größtenteils vorbeigegangen.

Zudem sorgt eine gründliche Planung der Finanzen dafür, Risiken in der Vermögensstruktur aufzudecken. Und eine ausreichend breite Diversifikation insgesamt zu haben. Mit anderen Worten: Eine tiefgreifende Finanzplanung bezogen auf die individuelle Situation des einzelnen hilft, eine passende langfristige Vermögensstruktur aufzubauen. Damit spricht man von der so genannten Asset Allocation. Das ist für den einzelnen, der sich nicht selbst intensiv mit den Themen Geldanlage und Finanzplanung auseinandersetzt, aber gar nicht so einfach. Und genau hier zeigt sich dann der Wert eines professionellen Finanzplaners. Er hilft eine, den individuellen Voraussetzungen entsprechende Vermögensstruktur aufzubauen, die große einseitige Risiken vermeidet und auch krisen- oder allwetterfest ist. Dass das mehr als graue Theorie ist, verdeutlicht die eingangs erwähnte, weltweite Umfrage unter Kunden von CFP®-Professionals im Vergleich zu Anlegern, die bei anderen Finanzberatern sind. Demnach sind CFP®-Kunden nicht nur zuversichtlicher, wenn es um das Erreichen ihrer finanziellen Ziele geht, sondern sind auch zufriedener und geben überwiegend an, sich in Finanzfragen gut auszukennen. Und sie sind insgesamt deutlich zuversichtlicher, ihre Anlagestrategie auch durchzuhalten. Das ist gerade in turbulenten Krisenzeiten entscheidend. Dazu kommt, dass Finanzplaner wichtige Ansprechpartner, quasi Sparringspartner hinsichtlich der nun aufkommenden Fragen, sind. Das heißt, Professionals , wie die vom FPSB zertifizierten CFP®-Professionals, sind eben auch in der Lage, in solchen Phasen hilfreich beiseite zustehen, Zukunftsängste zu nehmen und auf Chancen, die sich ergeben, hinzuweisen.

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